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Vereinssitz:
D-76669 Bad Schönborn
 
 
Geschäftstelle:

Engler-Bunte-Ring 15, Geb. 40.40.

D-76131 Karlsruhe

 

Kontakt:

Dr. Rita Wittelsberger

info does-not-exist.walking de

Tel: 0721-608-48483 (mittwochs und donnerstags 9-14h)

Oder unter: 0176 -771 317 07

Experten-Interviews

Hier finden Sie einige Antworten von unseren Experten auf häufig gestellte Fragen.

Interview mit Prof. Dr. Klaus Bös

Weshalb ist Bewegung für jeden wichtig?

Wir wissen zunächst, dass Bewegung sehr viel mit Gesundheit zu tun hat und vor allen Dingen im Erwachsenenalter müssen sich Menschen bewegen, wenn sie lebenslang gesund bleiben wollen. Aber darüber hinaus wissen wir auch, dass Bewegung die Lebensqualität verbessert, Freude bereitet und das soziale Miteinander fördert.

 

Warum eignet sich Walking als Bewegungsform für jedermann?

Walking eignet sich deshalb sehr gut, weil es so einfach und so nahe am Alltag ist. Also Walking im Sinne von schnellem Gehen mit Armeinsatz und beschleunigtem Tempo, das kann eigentlich jeder. Andere Bewegungsformen sind viel abhängiger von Bewegungstechniken, die man irgendwann gelernt hat. Walking kann man zu jeder Zeit lernen und ausüben.

 

Was wünschen Sie sich für die Walking/Nordic Walking Bewegung?

Ich würde mir wünschen, dass in den nächsten 5 bis 10 Jahren 20 % der Menschen mit oder ohne Stöcke walken, das würde unsere Volksgesundheit in ganz erheblichem Maß verbessern.

 

Welches Potential hat Walking?

Walking hat ein Riesenpotential, gerade deshalb, weil es so einfach ist. Ich bedauere es ein kleines bisschen, dass im Augenblick die Medien das Thema Walking nicht mehr so richtig fördern. Vermutlich hängt es damit zusammen, dass man beim Walking nicht so viele Accessoires verkaufen kann wie bei anderen Sportarten. Also ich würde mir wünschen, dass auch die Medien sich wieder mehr und verstärkt um das Thema kümmern.

 

Inwiefern spielt Walking eine Rolle in Ihrem Leben?

Es spielt durchaus eine große Rolle in meinem Leben, weil ich inzwischen nicht mehr ganz so viel jogge wie früher und ich dann tatsächlich auch öfter überlege zu walken. Vor allen Dingen Walken im Sinne von Wandern, das war schon immer ein ganz wichtiger Bestandteil in meinem Leben.

 

Welche Ziele verfolgt das DWI?

Das DWI möchte für das Thema Walking in Deutschland stehen. Wir heißen ja bereits Deutsches Walking Institut und unser Anspruch ist, dass immer dann, wenn über Walking gesprochen wird man auch gleichzeitig an das DWI denkt.

 

Wo sehen Sie das DWI in 10 Jahren? Ich hoffe, dass das DWI sich in 10 Jahren so stark etabliert hat, dass es eigene Räumlichkeiten hat, dass es Menschen hat, die im Deutschen Walking Institut arbeiten und dass es Ansprechperson für viele Walkerinnen und Walker ist.

Interview mit Prof. Dr. Alexander Woll

Weshalb ist Bewegung für jeden wichtig?

Der Fisch schwimmt, der Vogel fliegt und der Mensch geht! Bewegung ist notwendig, dass Kinder sich gesund entwickeln, Erwachsene gesund bleiben oder Menschen mit Erkrankungen wieder gesund werden. Dies gilt für den Stoffwechsel, das Herz-Kreislauf-System, den Stütz- und Bewegungsapparat ebenso wie für die psychische Gesundheit. Bewegung ist im Hinblick auf die Gesundheit die wirkliche „polypill“!

 

Warum eignet sich Walking/Nordic Walking als Bewegungsform für jedermann?

Walking hat viele Vorteile. Es ist ein niederschwelliges Bewegungsangebot, d.h. man muss keinen großen Aufwand betreiben. Es bedarf keiner normierten Sportstätte, die Ausrüstung und auch der finanzielle Aufwand sind eher gering. Hinzu kommt, dass man fast überall Walking ausüben kann. Diese Form der Bewegung kann man alleine oder in der Gruppe durchführen. Da Walking eng an der Alltagsbewegung „Gehen“ ist, sind auch die technischen Anforderungen für die erfolgreiche Durchführung der Bewegung nicht all zu hoch, z.B. im Vergleich zu komplexeren Bewegungen wie Golfspielen.

Die Walking-Technik – so muss beispielsweise immer ein Bein auf dem Boden sein – verhindert auch Überbelastungen. Es wird dadurch schwierig für Walker in gefährliche, intensive Überbelastungsbereiche hineinzukommen. Walker sind in der Regel im moderaten Ausdauerbereich und trainieren damit sehr gut den Stoffwechsel und das Herz-Kreislaufsystem sowie gerade mit den Stöcken auch den Stütz- und Bewegungsapparat. Gerade für Walking im Grünen sind auf vielfältige Weise positive Wirkungen auf die Befindlichkeit nachgewiesen und die „Über-Kreuz-Bewegungen“ regen die Gehirnaktivitäten an. Walking in einer angenehmen Gruppe stärkt überdies das soziale Wohlbefinden.

 

Was wünschen Sie sich für die Walking/Nordic Walking Bewegung?

Ich wünsche mir, dass die Walking-Bewegung wieder stärker in den gesellschaftlichen Fokus rückt. In Zeiten in denen u.a. über neue „Mobilitätskonzepte“ nachgedacht wird, darf das Thema „Gehen“ und „Walking“ nicht fehlen. Oder auch bei der Suche nach effektiven Möglichkeiten der Gesundheitsförderung stolpert man quasi fast zwangsläufig über das Thema „Walking“. Gebe es Walking nicht schon, müsste man es aus gesundheitlichen Gründen eigentlich erfinden! Die Entwicklung der Anzahl der Walker hat sich nach einem ersten Boom Ende der 90er Jahre – ausgelöst u.a. durch die „Nordic-Walking-Stöcke“  – schnell stabilisiert. In den letzten 10 Jahren ist es insgesamt etwas ruhiger um das Thema geworden. Ich bin jedoch zuversichtlich und wünsche es mir, dass diese Talsohle der Walking-Entwicklung durchschritten ist! Insgesamt ist „Walking“ unter den TOP 5 Sport- und Bewegungsformen in Europa. Ich wünsche mir für die nächsten 10 Jahre die „Walking-Dekade“.

 

Welches Potential hat Walking/Nordic Walking?

Wenn wir es schaffen würden, dass 20 Prozent der deutschen, erwachsenen Bevölkerung regelmäßig zwei Stunden pro Woche walken würden, wäre dies die erfolgreichste Gesundheitskampagne, die je im Nachkriegs-Deutschland umgesetzt wurde! Die Bewegungsempfehlungen der WHO für Erwachsene liegen bei 150 Minuten pro Woche bzw. 30 Minuten an jedem Arbeitstag der Woche. Wir würden zwischen 10-20 Millionen Menschen in Deutschland gesünder machen! 

Aufgrund des demographischen Wandels wird es in den nächsten Jahren/Jahrzehnten in ganz Europa auf jeden Fall mehr Walker geben. Man sieht es auch heute schon bei den großen „Lauf-Events“. Hier nimmt die Anzahl der Walker kontinuierlich zu und dieser Trend wird sich fortsetzen. Der Walking-Markt wird dynamisch weiterwachsen – während die Anzahl der Jogger tendenziell eher zurückgehen wird. Irgendwann landet jeder Jogger beim Walken. Es ist in diesem Fall auch eine Funktion des Alters.

 

Inwiefern spielt Walking/Nordic Walking eine Rolle in Ihrem Leben?

Walking spielt aus unterschiedlichen Gründen eine wichtige Rolle in meinem Leben. So habe ich mich intensiv wissenschaftlich mit diesem „Bewegungs-Phänomen“ auseinandergesetzt. Welche Wirkungen hat Walking auf die psychische und physische Gesundheit? Wer walkt aus welchen Motiven? Dies sind nur einige der Fragestellungen denen ich in den letzten Jahren wissenschaftlich nachgegangen bin. Beim Thema Walking habe ich aber auch immer den „Elfenbein-Turm der Wissenschaft“ verlassen. Wie können wir das Thema „Walking“ besser zu den Menschen bringen?, war dabei die Motivation. In der Gemeinde Bad Schönborn haben wir hierzu vieles neu entwickelt und ausprobiert. Mehr als 10 Walking-Symposien wurden in der Kur- bzw. meiner Heimatgemeinde durchgeführt. Verschiedene Walk-Paraden und Parcours umgesetzt. Es war schön wie das Thema „Walking“ auch das Leben von Menschen verändern kann. Ich erinnere an dieser Stelle sehr gerne an den bereits verstorbenen Herbert Ederle, der spät zum Walking gekommen ist und darin jedoch seine Liebe und Bestimmung gefunden hat. Mit hunderten von Menschen ist er über die Jahre hinweg durch die Bad Schönborner Wälder und Wiesen gewalkt und hat damit viele Menschen glücklicher und gesünder gemacht. „Walking und Talking“ ist überhaupt ein netter Nebeneffekt bei dieser Art der Bewegung, den ich auch heute noch regelmäßig in meinem Privatleben selbst nutze.

 

Welche Ziele verfolgt das DWI?

Die Förderung von Walking in Deutschland ist das zentrale Ziel des DWI. Ein Weg hierzu ist ein spezielles Ausbildungskonzept für das Thema „Walking“. Im DWI sollen auch die neuesten Forschungsergebnisse rund um das Thema „Walking“ gebündelt, kritisch analysiert und dann aber auch für die Öffentlichkeit kommuniziert werden. Mit entsprechenden Partnern wollen wir das Thema Walking in speziellen gesundheitlichen Feldern umsetzen und weiterentwickeln. Hier wären z.B. Onko-Walking oder auch Walking mit Rheumatikern zu nennen. Das DWI soll zu der Einrichtung in Deutschland werden, die Kompetenz in Sachen Walking bündelt und kreative, neue Konzepte entwickelt!

 

Wo sehen Sie das DWI in 10 Jahren?

In 10 Jahren ist das DWI immer noch ein Verein, der das Thema Walking auch in einer digitalen Welt entsprechend platziert. Neben der Walking-App kommt dem Walking als naturnaher gesundheitsorientierter, körperlicher Aktivität im Grünen eine immer größere Bedeutung zu. Das DWI entwickelt mit Partnern Walking-Programme und immer mehr Personen profitieren von den positiven Gesundheitswirkungen. Neben einer Entwicklungs-  und Forschungsabteilung gibt es auch eine Kommunikationsabteilung im DWI. Wir begrüßen das 10.000 Fördermitglied und in der Gemeinde Bad Schönborn steht direkt am Kur-Park das deutsche Walking-Zentrum.