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Motorik und Kognition

Es ist unumstritten, dass körperliche Aktivität zahlreiche positive Wirkungen auf Körper und Psyche hat. Forschungsprojekte in jüngerer Zeit konnten zudem zeigen, dass regelmäßige Bewegung auch strukturelle und funktionelle Veränderungen im Gehirn herbeiführt und daraus Einflüsse auf Kognition und Gehirnleistung, vor allem im Bereich der exekutiven Funktionen, resultieren.


Während bisherige Studien primär neurophysiologische Korrelate zwischen körperlicher Aktivität und kognitiver Leistungsfähigkeit dokumentieren, ist gegenwärtig kaum untersucht, mit welcher Aktivität, Intensität, Dauer und Häufigkeit ein größtmöglicher Einfluss erzielt werden kann. Auch unterschiedliche Stoffwechsel sowie der Grad der sozialen Interaktion während körperlicher Aktivität scheinen die Auslösung neurophysiologischer Anpassungen zu beeinflussen.


Am Institut für Sport und Sportwissenschaft und dem Cognitive Systems Lab des KIT wird gegenwärtig eine Studie in Kooperation mit dem Zentrum für Weltraummedizin der Charité Berlin durchgeführt, in der die Beziehungen zwischen Gehirnfunktion, kognitiver Leistung und verschiedenen Formen der körperlichen Aktivität in einer prospektiven, quasi-experimentellen Querschnittsuntersuchung mit jungen Erwachsenen aufgezeigt werden sollen.


Eine Gruppe von aktiven Sportlerinnen und Sportlern soll hinsichtlich ihrer exekutiven Funktionen mit einer Kontrollgruppe aus inaktiven Frauen und Männern verglichen werden. Auf Basis von Fragebögen sowie diverser leistungsdiagnostischer und sportmedizinischer Testverfahren werden die Sportler in Unterstichproben geteilt, um Effekte nach unterschiedlichen Charakteristiken der körperlichen Aktivität -z.B. Bewegungsform oder Trainingsmerkmale- vergleichen zu können. Die Messung der exekutiven Funktionen erfolgt mittels einer selbst entwickelten, computerbasierten neuropsychologischen Testbatterie, während der die elektrische Aktivität des Gehirns kontinuierlich über Elektroenzepha-lographie (EEG) erfasst wird. Ein weiterer peripher zu bestimmender Indikator für die Aktivität bestimmter Gehirnareale ist der Aktivierungsgrad des autonomen Nervensystems. Daher werden ausgewählte Messgrößen der autonomen Kontrolle in Ruhe und während der Tests erfasst. Hierfür steht ein Messsystem zur Verfügung, das vom Zentrum für Weltraummedizin Berlin mitentwickelt wurde und gegenwärtig zur Untersuchung der körperlichen Leistungsfähigkeit von Astronauten auf der International Space Station (ISS) eingesetzt wird.

 

 

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