39. Vogalonga in Venedig

Natürlich wurde auch die am Sonntag zu rudernden Strecke genauestens inspiziert.
Auf der Suche nach freier Fahrt
Glückliche Vogalonga-Finisher - auch die Sonne ließ sich nun wieder blicken

Am Pfingstwochenende machten sich 10 Ruderer des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) auf den Weg nach Venedig, um dort an der 39. Auflage der Ruder-„Regatta“ Vogalonga teilzunehmen. An der Vogalonga dürfen jegliche nur mit Muskelkraft angetriebene Boote teilnehmen – vom klassischen Ruderboot über venezianische Gondeln bis hin zu Drachen- und Paddelbooten. In diesem Jahr machten sich 1700 Boote und 7000 Ruderer auf die rund 30km lange Strecke durch die Lagune und den Canale Grande. Die Ruderer des KIT legten sich gemeinsam mit Mitgliedern des Karlsruher Rudervereins Wiking und der Rudergesellschaft Lahnstein im Kirchboot der Wikinger in die Riemen, welches Platz für 14 paarweise sitzende Ruderer hat.

Am Samstag stand zunächst einmal ein „kurzes“ Proberudern auf dem Programm, um Boot und Mannschaft an venezianische Gewässer zu gewöhnen. Bei strahlend blauem Himmel entschieden wir uns kurzerhand, noch ein bisschen Sightseeing per Boot dranzuhängen und bis zum Markusplatz weiterzurudern. Obwohl das Kirchboot recht gut den Wellen trotzt mussten die Bugleute dabei die ein oder andere „Dusche“ hinnehmen. Auch so mancher Sonnenbrand wurde auch als Souvenir mitgenommen. Nach knapp 30 geruderten Kilometern setzten wir das Sightseeing am Abend zu Fuß und Wassertaxi fort.

Am Pfingtsonntag ging es in aller Frühe vom Bootsliegeplatz in Mestre los, um pünktlich zum Start am Markusplatz zu sein. Leider meinte es der Wettergott nicht ganz so gut mit uns, denn dicke Wolken hingen am Himmel. Bei teilweise recht „zähfließendem Verkehr“ in den Kanälen Venedigs legten wir zunächst noch eine Trainingsrunde in synchronem Winken ein, um später die uns zujubelnden Zuschauern standesgemäß grüßen zu können. Am Markusplatz angekommen, manövrierte uns unser Steuermann sicher durch das Boots-Gewusel hindurch in den vorderen Teil des Starterfeldes. Punkt 9.00 wurde das „Rennen“ mit einem Kanonenschlag gestartet und das Feld setzte sich in Bewegung. Uns wurde recht schnell klar, dass die ersten Kilometer eher zu einem Slalomlauf um die anderen Boote herum werden würden als zu einem ernsthaften Rennen; auf eine Zeitmessung wird bei der Vogalonga aus guten Grund verzichtet.

Mit jedem Schlag kämpften wir uns jedoch in den vorderen Teil des Feldes vor, dank großartiger Steuerkunst auch ohne Kollision mit anderen Boote, bis wir endlich freie Fahrt hatten. An unserem flotten Tempo fand auch ein einsamer Paddler Gefallen, der etliche Kilometer in unserem Windschatten verbracht hat. Der letzte Streckenabschnitt der Vogalonga führten uns nochmals durch den Canale Grande, wo wir trotz Regens von etlichen applaudierenden Zuschauern empfangen wurden. Ob der Jubel der Italiener wohl etwas damit zu tun hat, dass die Vereinsfarben des KRV (die auch unsere Riemen geziert haben) den italienischen Nationalfarben entsprechen? Als wir nach Stop-and-Go im Kanal endlich das Ziel am Markusplatz erreicht haben, nahmen wir die obligatorischen Teilnehmerzertifikate und Medaillen in Empfang, bevor wir uns endlich eine wohlverdiente Pause gönnen durften.

Wir sagen „Mille Grazie“ dem KRV Wiking für das Bereitstellen des Bootsmaterials und unserem Obmann Georg für die Organisation dieser Tour!

 

Christina Kölle