Finale! Starker Auftritt der KIT-Handballer

  • Datum: 06.06.2014

Finale! Starker Auftritt der KIT-Handballer

„Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin!!!“…tönte es lautstark aus 12 heißeren Kehlen in der Erlanger Uni-Ballsporthalle. Davor waren dort über drei Stunden spannender Handball zu sehen und nach dramatischen Finale ein strahlenden Sieger vom KIT.
dhm handball

Mit gemischten Gefühlen fuhr die Wettkampfgemeinschaft zur Zwischenrunde der DHM 2014 in Erlangen. Zum einen musste man im Vorfeld die Absagen einiger Spieler verkraften, zum anderen bestand nur wenig Erfahrung über das Spielniveau der beiden bayrischen Teilnehmer Erlangen und Augsburg, die zusammen mit der WG aus Konstanz und Karlsruhe um die Finalteilnahme der Handball DHM in Berlin spielten.


Ihr erstes Spiel musste die Mannschaft aus Karlsruhe gegen Wettkampfgemeinschaft Konstanz bestreiten. Musste man in der Vorrunde in Konstanz noch eine knappe Niederlage gegen den damaligen Gastgeber einstecken, drehte man an diesem Tag den Spieß um und gewann nach einer lange umkämpften Partie am Ende mit 27:22 Toren.

Der Gegner im zweiten Spiel war die WG Augsburg, die man schon zuvor in der Partie gegen Erlangen beobachten konnte. Aus diesen Erkenntnissen wurde der Spielgestalter aus Augsburg in eine direkte Manndeckung genommen, was dem Offensivspiel  der bayrischen Schwaben nicht wirklich schmeckte. So gewann man, trotz einigen eigenen Abstimmungsproblemen, das Spiel gegen Augsburg am Ende ebenfalls deutlich mit 29:24 Toren. Keeper Jonathan Binder wusste in diesem Spiel besonders zu gefallen, führten seine präzisen Gegenstoßpässe auf unsere beiden pfeilschnellen Außenspieler zu etlichen einfachen Toren.


Da der letzte Kontrahent, der Gastgeber aus Erlangen, seine beiden Spiele gegen Konstanz und Augsburg ebenfalls gewinnen konnte, kam es im letzten Spiel des Turnieres zu einem wahren Showdown. Beiden Teams war klar, nur der Gewinner fährt nach Berlin (Erlangen hätte aufgrund des besseren Torverhältnisses aus ein Unentschieden gereicht)! Mit dem klaren Ziel vor Augen, ging das Team aus der Fächerstadt hochmotiviert in das Finale und führte schnell mit 4 Toren. Besonders Maxi Vollmer konnte sich immer wieder am Kreis durchsetzen und war in der Anfangsphase kaum zu kontrollieren. Der Gastgeber aus Erlangen, der für das Finale noch mit zwei neuen Spielern aufrüstete, kam anschließend aber besser ins Spiel, konnte schnell auf 2 Tore verkürzen und kurz vor der Halbzeit den Ausgleich erzielen. Dass die Mannschaft aus Baden aber trotzdem mit einer Führung in die Halbzeit gehen konnte, verdankte sie der schnellen Reaktion von Kevin Urban, der mit der Halbzeitsirene direkt aus dem Anwurf den Ball vorbei am überraschten Keeper aus Erlangen ins Netz beförderte. In der zweiten Halbzeit wurde die Partie zu einem wahren Krimi. Während sich in den ersten Minuten keine der beiden Mannschaften absetzten konnte, schaffte das Team aus Karlsruhe mit unbändigem Wille sich etwa 8 Minuten vor dem Ende auf 5 Tore abzusetzen. Die Studenten aus Karlsruhe schienen auf bestem Wege zum Finale nach Berlin, hatten aber fast alle zu diesem Zeitpunkt schon über 100 Minuten, meist sehr umkämpften, Handball in den Beinen und dies machte sich bemerkbar. Im Angriff schlichen sie einige Konzentrationsfehler ein, die der Gastgeber aus Bayern umgehend mit schnellen Gegenstoßtoren bestrafte und 5 Minuten vor dem Ende auf 2 Toren verkürzen konnte. Als ein klares, strafwurfwürdiges Foul an Marco Kikillus von den Unparteiischen als Stürmerfoul geahndet und der stark aufspielende Daniel Grimm eine 2-Minuten Zeitstrafe wegen angeblichen Reklamierens absitzen musste, schien das Momentum bei Spielstand von 20:20 auf Seiten der Gastgeber. Doch so kurz vor dem ersehnten Ziel zeigte das Team einen unbändig starken Willen und einen unglaublichen Zusammenhalt. In erneuter Unterzahl kämpfte man in der Abwehr um jeden Zentimeter und zwang die Mannschaft aus Erlangen zu schwierigen Würfen. Im Angriff sorgten Marco Kikillus mit einem unglaublichen „Wackler“, sowie Daniel Grimm in unnachahmlicher  Art für eine erneute Führung 60 Sekunden vor Spielende. Nachdem der Gastgeber seinen letzten Angriff nicht mehr erfolgreich abschließen konnte ging der Treffer per Gegenstoß von Christian Fritz zum 24:21 Sekunden vor Schluss schon im Siegesjubel unter.
Nach diesem Finale gibt es eigentlich nur Eines zu sagen: Diese Jungs haben sich das verdient!! Wer nach 120 Minuten Handball und nur 2 Auswechselspielern solch einen Kampf abliefert, der muss nach Berlin fahren.


Die WG Karlsruhe schafft es dadurch zum zweiten Mal in Folge die Qualifikation zur Endrunde der deutschen Meisterschaften! Herzlichen Glückwunsch dazu. Besonderen Dank gilt „Neuzugang Kevin“ Urban, sowie dem „Rückkehrer“ Pascal Boudgoust die erst am Vorabend verpflichtet wurden und spontan zugesagt haben.