KIT-Tischtennis-Team behauptet sich in Europa

  • Datum: 31.07.2013

KIT-Tischtennis-Team behauptet sich in Europa

Die europäischen Hochschulmeisterschaften im Tischtennis fanden dieses Jahr im türkischen Zonguldak, an der Küste des schwarzen Meeres statt.
tt2013

Mit dem Vizemeistertitel bei der DHM im vergangenen Jahr sicherte sich das KIT-Team einen Startplatz bei den Titelkämpfen um das wichtigste Tischtennis-Studententurnier Europas. Die fünf Spieler, die für unser Team im Wettbewerb starteten, waren Fabian Rieger, Jan Müller, Julian Beisecker, Julian Bühler und Patrick Urbanek, die bereits alle bei zahlreichen Qualifikations- und Endrundenspielen der deutschen Hochschulmeisterschaften Erfahrung gesammelt hatten.
Nach eintägigem Aufenthalt in der Kulturhochburg Istanbul reiste die Gruppe gemeinsam mit dem Disziplinchef des allgemeinen deutschen Hochschulsportverbands (adh) und früherem Obmann in Karlsruhe Oliver Jetter, sowie 20 weiteren deutschen Athleten aus Darmstadt, Landau/Koblenz, Mainz, Münster und Ulm mit dem Bus in die Küstenstadt Zonguldak. Alle Teilnehmer des Turniers genossen den Aufenthalt in einem 5-Sterne Hotel direkt am Meer um sich optimal auf die Wettkämpfe vorzubereiten.
Bei der Eröffnungsfeier auf dem Campus der an das Hotel grenzenden Universität wurden die Teilnehmer von den Offiziellen der EUSA, der ausrichtenden Universität sowie dem Bürgermeister von Zonguldak begrüßt. Diese Feier bot den Athleten die Gelegenheit, die vom adh zur Verfügung gestellten Deutschland-Outfits zu präsentieren.
 
Das Turnier begann im Teamwettbewerb mit einer Gruppenphase, wobei die einzelnen Begegnungen im Championsleague Modus, d.h. in maximal 5 Einzeln, ausgespielt wurden. Die Gegner unsers Teams waren die top-gesetzten Russen, angeführt von dem Weltranglisten 40sten, Kirill Skachkov, sowie das starke türkische Team, das ebenfalls mit Nationalspielern besetzt war. Nach dieser etwas unglücklichen Auslosung waren die Erwartungen dementsprechend gering was sich auch in zwei 3:0 Niederlagen widerspiegelte. Dennoch verkauft sich unsere Mannschaft teuer, so konnte zum Beispiel Fabian Rieger der Nummer 3 der türkischen A-Nationalmannschaft zwei Sätze abgewinnen. Somit landete das Team in der Runde der 3. und 4. Platzierten, die am folgenden Tag die Plätze 9 - 16 ausspielte.
Den zweiten Turniertag konnten die Karlsruher wesentlich erfolgreicher gestalten, obwohl das Los mit dem 2. polnischen Team erneut eine große Herausforderung bereitete. Zunächst sah sich unsere Mannschaft beim Stand von 0:1 und 0:2-Satzrückstand auf der Verliererstraße, doch Jan Müller konnte das Spiel noch drehen und Fabian Rieger und Julian Beisecker steuerten anschließend die letzten beiden Punkte bei. Mit diesem hart erkämpften 3:2 Erfolg hatten unsere Spieler endgültig in das Turnier gefunden und sahen sich nun der schweizer Mannschaft aus Genf gegenüber. Diese hatte den Karlsruhern jedoch nicht viel entgegenzusetzen und so zogen die KIT-Athleten mit 3:0 und 9:0 Sätzen in das Spiel um Platz 9 ein. Dort traf man auf das Team der TU Darmstadt, das trotz nomineller Stärke überraschenderweise keinen der ersten beiden Plätze in der Gruppe belegt hatte. In diesem deutsch-deutschen Duell konnte Darmstadt zunächst mit 2:0 in Führung gehen, ehe erneut Jan Müller die Wende einleitete und das Team mit einem sicheren 3:1 Erfolg im Spiel hielt. Anschließend folgte die Sternstunde von Julian Beisecker, der seinen Gegner, der letzte Saison in der 2. Bundesliga erfolgreich war, mit 3:0 deklassierte. Im entscheidenden 5. Spiel musste sich Julian Bühler der Nummer 1 von Darmstadt nach gutem Match mit 1:3 geschlagen geben, sodass am Ende des Team-Wettbewerbs ein 10. Platz stand. Damit konnte sich die Mannschaft um Kapitän Jan Müller nach einem etwas unglücklichen ersten Turniertag und einer deutlichen Steigerung am 2. Tag durchaus zufrieden geben.
 
Am nächsten Morgen stand der Doppelwettbewerb auf dem Programm, bei dem eines der Karlsruher Doppel für großes Aufsehen sorgte. Während Urbanek/Beisecker in der ersten Runde gegen das französische Spitzendoppel die Segel streichen mussten, hatten Rieger/Müller ein Freilos und konnten entspannt den Matches der ersten Runde zuschauen. Im Achtelfinale trafen sie dann auf das favorisierte Doppel aus Darmstadt, das mit Oehlmann und Mostowys zwei hochklassige Spieler aufwies. Müller und Rieger lieferten jedoch eine großartige Leistung ab und ließen mit konzentrierter und taktisch cleverer Spielweise den deutschen Kontrahenten keine Chance. Nach diesem überraschend dominanten 3:0-Sieg zog das Karlsruher Duo sensationell in das Viertelfinale ein und konnte sich damit als letztes deutsches Team zu den besten 8 Doppeln Europas zählen. Im anschließenden Viertelfinale standen den beiden dann zwei Spieler der Universität Orenburg gegenüber, die in der ersten russischen Liga aufschlagen. Damit war die Aufgabe ungleich schwerer als in der vorhergehenden Runde und mit einer 2:0 Satzführung wurden die russischen Profis ihrer Favoritenrolle zunächst auch gerecht. Anschließend liefen Rieger/Müller jedoch zu Höchstform auf und konnten den Russen in einem hochklassigen Match Paroli bieten. Sie gewannen die nächsten beiden Sätze und wurden dafür von der gesamten deutschen Delegation frenetisch gefeiert. Der 5. Satz musste letztlich die Entscheidung bringen und auch hier waren die Karlsruher mit den Russen auf Augenhöhe. Mit der Zuschauerunterstützung im Rücken konnten unsere Spieler bis zum Stand von 10:10 mithalten, ehe die beiden Profis sich mit 2 Punkten in Folge die Medaille sichern konnten. Obwohl Rieger und Müller denkbar knapp unterlegen waren und somit der große Traum einer Medaille bei europäischen Titelkämpfen geplatzt war, bekam das Karlsruher Spitzendoppel viel Anerkennung für ein herausragendes Match, das die beiden Spieler wohl so schnell nicht vergessen werden.
 
Der Einzelwettbewerb schloss den sportlichen Teil der Veranstaltung ab und auch hier konnte sich erneut Fabian Rieger auszeichnen. Während Patrick Urbanek und Julian Bühler gegen ihren russischen bzw. slowenischen Gegner mit 0:3 unterlegen waren konnten Julian Beisecker (1:3) und Jan Müller (2:3) ihren türkischen Kontrahenten mit guten Leistungen tolle Matches liefern. Einzig Fabian Rieger konnte mit einem Freilos in der ersten Runde und starkem Auftritt (3:1) in der zweiten Runde den Einzug in das Achtelfinale perfekt machen. Dort traf er auf einen polnischen Spieler aus der Mannschaft, die den Teamwettbewerb gewann. Der glänzend aufgelegte Karlsruher war in einem packenden Duell mindestens auf Augenhöhe, doch letzten Endes siegte wie auch im Doppel der Favorit, sodass der Karlsruher nach dem 1:3 dem Gegner gratulieren musste.
Ein Nachmittag am Strand bei strahlendem Sonnenschein, Erholung vom Turnierstress im Wellnessbereich des Hotels, die abschließende Playersparty und die blendende Stimmung alle Athleten ließ jedoch niemals Trübsal über verpasste Chancen aufkommen. Im Gegenteil, der Zusammenhalt unter den deutschen Teams aber auch die unterhaltsamen Abende mit Spielern aller Nationen machten die Woche zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Teilnehmer.