MoMo 2.0-Studie

Das Motorik-Modul (MoMo) entstand als ein Teilmodul des bundesweiten, repräsentativen Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) des Robert Koch-Instituts (RKI) und wird seit 2003 durchgeführt. Die MoMo-Daten bilden seit 20 Jahren eine einzigartige Grundlage für evidenzbasiertes gesundheitspolitisches Handeln und gesundheitspolitische Entscheidungen. Eine Fortführung der Studie ist in Anbetracht aktueller Entwicklungen (u. a. COVID-19-Pandemie, Digitalisierung, soziale Ungleichheit, Migration) von hoher wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz. Aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags führen wir deshalb seit Oktober 2022 die Studie nun unter dem Namen MoMo 2.0 in noch mehr Orten in Deutschland durch.

Gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit ist es das Ziel von MoMo 2.0, den Verlauf und die Entwicklung der körperlichen Fitness und das Aktivitätsverhalten der in Deutschland lebenden Bevölkerung über einen längeren Zeitraum zu untersuchen. Diese Ergebnisse helfen, die Gesundheitssituation in Deutschland zu verbessern.

 

 

BMG
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Die Erforschung von im Lebenslauf entwickelten Ressourcen und Risiken sowie Auswirkungen kritischer Lebensereignisse, neuer Technologien und gesellschaftlicher Veränderungen auf die Gesundheit ist nur mit Hilfe kontinuierlich durchgeführter Quer- und Längsschnittstudien möglich. Hierfür bedarf es einer ausgewiesenen fachlichen und logistischen Expertise, einer leistungsfähigen Infrastruktur, vor allem aber standardisierter und qualitativ hochwertiger Methoden. In Deutschland wurden diese Voraussetzungen im Rahmen der MoMo-Studie in den Jahren 2003 bis 2022 geschaffen. Es entstand erstmals ein repräsentativer Datensatz zur motorischen Leistungsfähigkeit, körperlich-sportlichen Aktivität und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Durch die Erhebung bundesweit repräsentativer Daten können Veränderungen dokumentiert, neue Trends identifiziert, Einflüsse historischer Ereignisse und Umweltfaktoren festgestellt sowie Zusammenhänge zwischen sozioökonomischen und biomedizinischen Parametern tiefgehend analysiert werden.
Ziel von MoMo 2.0 (2022–2025) ist es, eine vierte bundesweit repräsentative Datenerfassung (Welle 4) nach der Baseline unter Kindern und Jugendlichen im Alter von 4 bis 17 Jahren durchzuführen und vor dem Hintergrund aktueller gesellschaftlicher Ereignisse zu analysieren. Die anvisierte Stichprobengröße umfasst dabei rund 4.800 Teilnehmende (N=2.800 im Quer-, N=2.000 im Längsschnitt).

Die Studie wird als Verbundprojekt von vier Universitäten (Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Pädagogische Hochschule (PH) Karlsruhe, Universität Konstanz, Humboldt-Universität zu Berlin (HUB)) durchgeführt, wobei jede einen eigenen Untersuchungsschwerpunkt innerhalb der Studie aufweist. Der Schwerpunkt des KITs liegt auf der Untersuchung der körperlich-sportlichen Aktivität, der physischen Gesundheit und des Gesundheitsverhaltens. Die PH Karlsruhe beschäftigt sich mit der Erfassung und Untersuchung der motorischen Leistungsfähigkeit, der Anthropometrie und der physischen Gesundheit. Der Untersuchungsgegenstand der Universität Konstanz beinhaltet die Determinanten der sozialen Ungleichheit, wie Migration und Bildung. Die HUB ist verantwortlich für die statistische Auswertung der erhobenen Daten.