Motorischer Test 1 (MT1)

  • Ansprechperson:

    Prof. Dr. Klaus Bös, Jenny Betz & Chiara Feldhaus

MT1

Der Motorische Test 1 (MT1) ist identisch mit dem Deutschen-Motorik-Test 6-18 (Bös et al., 2016). Im Auftrag der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen wird der MT1 unter Federführung des FoSS als Aufnahmekriterium für die 5. Klasse an den NRW-Sportschulen eingesetzt. Das Ziel an den NRW-Sportschulen ist es, den SchülerInnen ab Klasse 5 ideale Voraussetzungen für den Einstieg in den Leistungssport zu schaffen.

Im Jahre 2008 wurde das Projekt an den NRW-Sportschulen in Düsseldorf, Minden und Solingen gestartet. 2009 kamen die NRW-Sportschulen Münster und Dortmund hinzu. Im Jahr 2011 hat das Ministerium entschieden, weitere Standorte als NRW-Sportschulen aufzubauen. Neben einzelnen Schulen wurden nun auch Kooperationsverbünde, bestehend aus mehreren Schulen der gleichen Kommune, in das MT1-Projekt aufgenommen. Ab dem Schuljahr 2016/17 werden 18 Standorte als NRW-Sportschulen geführt. Insgesamt sind 32 Schulen an dem MT1-Projekt beteiligt. Die komplette Liste der NRW-Sportschulen kann auf der Homepage der Staatskanzlei unter https://www.sportland.nrw.de/fileadmin/nachwuchsfoerderung/download/Adressen/sportschulen.pdf eingesehen werden.

Insgesamt wurden schon mehr 20.000 NRW-SportschulbewerberInnen an den NRW-Sportschulen mit dem MT1 hinsichtlich ihrer motorischen Leistungsfähigkeit überprüft.

Die Hauptaufgaben des FoSS im MT1-Projekt sind die Datenauswertung & Qualitätssicherung der MT1-Testungen. Darüber hinaus wurde ein MT1-Testmanual veröffentlicht, das mittlerweile in der 3. Auflage erhältlich ist (Bös, Schlenker, & Seidel, 2014). Das aktuelle Manual kann hier heruntergeladen werden (MT1-Testanleitung_2014).

Auf der nachfolgenden Abbildung ist das Testkonzept mit der Anzahl der getesteten Schüler*innen an den NRW-Sportschulen dargestellt.

Abb. 1: Testkonzept an den NRW-Sportschulen (Seidel et al., 2014)

Im Vergleich zur 2. Auflage wurde der Kapitelpunkt 5.4 „Wissenschaftlicher Hintergrund der Normwerte“ ergänzt und die graphische Darstellung der Ergebnisse mit der internetbasierten Auswertungssoftware vorgenommen. Der Zugangscode für die internetbasierte Auswertungssoftware kann unter https://nrw.motoriktest.eu/Neuanmeldung.aspx angefordert werden. In dieser Auswertungssoftware sind die aktuellen Normwerte hinterlegt.

Bei Fragen zum MT1-Projekt können Sie sich gerne an die FoSS-Mitarbeiterinnen Jennifer Betz (jennifer.betz∂kit.edu) und Chiara Feldhaus (chiara.feldhaus∂kit.edu) wenden. Telefonisch ist das Team unter 0721-608-45072 zu erreichen.

Zielgruppe: Der MT1 wird mit Schülerinnen und Schülern der 4. Klasse durchgeführt, die sich für die 5. Klasse an den NRW-Sportschulen bewerben. Der Aufnahmetest findet in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der NRW-Sportschulen statt.
 

Laufzeit: Der MT1 ist ein langfristig angelegtes Projekt, das an den NRW-Sportschulen in Düsseldorf, Minden und Solingen im Schuljahr 2007/2008 startete.
 

Finanzierende Stelle(n): Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
 

Aktuelle Projektpartner: NRW-Sportschulen (Lessing-Gymnasium Düsseldorf, Friedrich-Albert-Lange-Schule Solingen, Besselgymnasium Minden, Goethe-Gymnasium Dortmund, Pascal-Gymnasium Münster, Tannenbusch-Gymnasium Bonn, Gesamtschule Berger Feld Gelsenkirchen, Reismann-Gymnasium Paderborn in Kooperation mit Lise-Meitner-Realschule, Landrat-Lucas-Gymnasium Leverkusen, Geschwister-Scholl-Gymnasium Winterberg, Schulverbund Bochum, Schulverbund Köln, Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Kooperation mit Norbert-Gymnasium Knechtsteden (Dormagen), Helmholtz-Gymnasium Essen, Gymnasium Rheindahlen in Kooperation mit der Gesamtschule Hardt (Mönchengladbach); Schulverbund Duisburg (https://www.youtube.com/watch?v=h4qb1PC45XA&feature=youtu.be)
 

 

Zukünftig sollen die NRW-Testungen durch das PARA-Modul ergänzt werden. Es hat sich gezeigt, dass der MT1 für Kinder und Jugendliche mit einer körperlichen Behinderung nicht geeignet ist und modifiziert werden muss. Aus diesem Grund hat das FoSS in Kooperation mit Inklusions- und Motorik-Expert*innen aus NRW und Berlin eine Studie gestartet. In diesem Rahmen wird gerade untersucht, wie eine Testbatterie für potentielle PARA-Sportler*innen aussehen kann.

Bei Fragen zum Para-Modul können Sie sich gerne an die FoSS-Mitarbeiterinnen Alina Kilgus (alina.kilgus∂kit.edu) und Cornelia Schermer (cornelia.schermer∂kit.edu) wenden.

Arbeiten zum Motorischen Test 1 (MT1)

Veröffentlichungen:

Roth, A., Schmidt, S.C.E., Hartmann, S., Scharenberg, S., Seidel, I., Altmann, S., Jekauc, D. & Bös, K. (2020). Development of Physical Fitness at Sport Schools under Consideration of Talent Specific Aspects. Journal of Human Sport and Exercise, 15(3), 608-622. DOI: 10.14198/jhse.2020.153.11

Roth, A., Schmidt, S.C.E., Hartmann, S., Seidel, I., Scharenberg, S., & Bös, K. (2019). Development of Physical Fitness among the Top 10 Boys and Girls in Sport Schools: A 10-Year Cohort Analysis. Sports, 7(222), 1-13. DOI: 10.3390/sports7100222

Roth, A., Moll, C., Seidel, I., & Bös, K. (2017). Nachwuchsleistungssport an den NRW-Sportschulen – Talentsichtung unter Berücksichtigung sportartübergreifender, sportartspezifischer und sportpsychologischer Testverfahren. Leipziger Sportwissenschaftliche Beiträge, 58(1), 132-157.

von Haaren, B., Härtel, S., Seidel, I., Schlenker, L. Bös, K. (2011). Die Validität des 6-Minuten-Laufs und 20m Shuttle Runs bei 9-11-jährigen Kindern. Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin, 62 (11), 351-355.

Bös, K., Schlenker, L. & Seidel, I. (2013). Motorischer Test für Nordrhein-Westfalen. Testanleitung mit DVD (3. ergänzte und überarbeitete Auflage). Düsseldorf: MFKJKS.

Dissertationen:

Roth, A. (2021). Differenzielle Aspekte zur Entwicklung der motorischen Leistungsfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen (Dissertation). Karlsruhe: KIT/FoSS. DOI: 10.5445/IR/1000131041

Moll, C.. (2016). Sportmotorische Tests in der Nachwuchsleichtathletik. Revision eines leichtathletikspezifischen Testverfahrens (Blockübergreifender DLV-Talent-Sichtungstest für das Grundlagentraining (AK 9 bis 14)) sowie Untersuchungen über Trainererfahrungen mit sportmotorischen Tests in der deutschen Nachwuchsleichtathletik (Dissertation). Karlsruhe: KIT/FoSS.

Abschlussarbeiten und Forschungsmodule:

2022:

  • Talentprognose im Badminton - Eine Re-Analyse der MT1- und MT2-Ergebnisse von NRW-Sportschülern

2021:

  • Motorische Tests an den NRW-Sportschulen in Pandemiezeiten. Eine vergleichende Betrachtung.
  • Standortspezifische Analyse bezüglich der motorischen Entwicklung im NRW-Projekt – Eine Längsschnittstudie von Klasse 4 bis Klasse 7
  • Talentprognose im Tischtennis - Eine Re-Analyse der MT1- und MT2-Ergebnisse von NRW-Sportschülern
  • Motorische Leistungsfähigkeit und der Relative Age Effekt an den NRW-Sportschulen

2020:

  • Datenmanagement im NRW-Sportschulprojekt – Programmierung eines excel-basierten Tools zur Verknüpfung von Längsschnittdaten
  • Talentprognose im Handball - Eine Re-Analyse der MT1- und MT2-Ergebnisse von NRW-Sportschülern
  • Talentprognose im Basketball, Fußball, und Volleyball - Eine Re-Analyse der MT1- und MT2-Ergebnisse von NRW-Sportschülern
  • Sportliche Leistungsfähigkeit und biologischer Reifegrad - Empirie und Anwendung. Ein Praxisbeispiel anhand der NRW-Sportschulen
  • Längsschnittliche Betrachtung des BMI im NRW-Projekt
  • Veränderung der motorischen Leistungsfähigkeit an den Sportschulen – Eine zwölfjährige Kohortenanalyse
  • Anthropometrische Messungen in der Talentsichtung und Talentidentifikation unter besonderer Berücksichtigung des biologischen Reifegrades
  • Entwicklung der motorischen Leistungsfähigkeit bei NRW-Sportschülern

2019:

  • Differenzielle Betrachtung der motorischen Leistungsentwicklung an den NRW-Sportschulen
  • Talentprognose im Fußball - Eine Re-Analyse der MT1- und MT2-Ergebnisse von NRW-Sportschülern
  • BMI und Testleistung von NRW-Sportschülern der Klasse 4+7 – Analysen im Querschnittsdesign
  • Die Duale Karriere als ein Erfolgsfaktor für Nachwuchsleistungssportler? Eine empirische Untersuchung anhand ausgewählter NRW-Sportschulen
  • Einfluss der Laufstrecke auf die Testergebnisse des 6-Min-Laufs
  • Entwicklung von Umsetzungskonzepten zur Integration des MT1 in der Schule

2018:

  • Erstellung von sportmotorischen Anforderungsprofilen im Handball und im Fußball. Vergleichende Betrachtung der MT1- & MT2-A-Testergebnissen von Fußballern und Handballern im Alter von 12-14 Jahren

2017:

  • Erstellung von Referenzwerten für NRW-Sportschulbewerber im Alter von 9-11 Jahren auf Basis des Vergleichs von NRW-Daten mit den DMT-Normwerten

2009 & 2010:

  • Überprüfung der Validität von 6-Minuten-Lauf und 20-m Shuttle-Run bei 9-11-jährigen Kindern anhand der VO2max

Vorträge:

Roth, A. (2019). Entwicklung der motorischen Leistungsfähigkeit unter Berücksichtigung talentspezifischer Aspekte. (Sportwissenschaftlicher Hochschultag, Berlin, Deutschland, September, 2019)

Roth, A. (2019). Development of Physical Fitness among Potential Talents at Sport Schools. (The Healthy and Active Children Meeting, Verona, Italien, September, 2019)

Roth, A. (2017). Socio-environmental factors of motor performance. (3. European Congress on Physical Activity and Health Among Children, Ciapse, Jyväskyla, Finnland, January 2017)

Seidel, I., Roth, A. & Besch, S. (2013). Motorischer Status von Kindern in der Primarstufe – Ergebnisse der motorischen Tests zur Aufnahme auf die NRW-Sportschulen (Kongress Nachwuchsförderung, Bochum, Deutschland, Mai, 2013).

 

 

Pressereaktionen

Zum Artikel "Das kommunale Interventionsprojekt „KommSport“ - Individuelle und ganzheitliche Förderung beabsichtigt"

Erschienen in der Ausgabe 1/2016 der Zeitschrift BETRIFFT SPORT (S. 39-41)

Autorin: Dr. Claudia Pauli

Zeitungsartikel "Grundschüler müssen zum Fitness-TÜV" aus RP ONLINE (06.05.2014); von Leslie Brook und Jessica Kuschnik; RP ONLINE; Quelle: http://www.rp-online.de
http://www.rp-online.de/nrw/panorama/grundschueler-muessen-zum-fitness-tuev-aid-1.4222385

Abb.1.   Testaufgaben für Grundschüler; Foto: RP/Radowski, Nihn

 

Düsseldorf. Viele Kinder können nicht mehr gut springen oder balancieren. In Nordrhein-Westfalen sollen Grundschüler ihre Beweglichkeit unter Beweis stellen. Die Fraktionen im Landtag haben sich jetzt auf Motorik-Tests in 25 Kommunen verständigt. Von Leslie Brook und Jessica Kuschnik

 

Einen Ball fangen, ein Wasserglas sicher abstellen, einen Tisch umrunden, ohne anzuecken: Das kann ein Großteil der Grundschüler heute nicht mehr, sagt die Leiterin der Düsseldorfer Adolf-Klarenbach-Schule, Susanne Hartwig-Bock. "Viele Kinder stolpern durchs Leben", sagt die Pädagogin. Sie seien es schlicht nicht mehr gewohnt, sich zu bewegen. "Sie müssen erst im Sportunterricht lernen, zu balancieren oder zu springen." Die Freizeit werde kaum noch draußen mit Klettern, Hüpfen oder Ball spielen verbracht. "Wir erleben häufig, dass sich Kinder nicht mal trauen, von einer 40 Zentimeter hohen Turnbank zu springen."

Ab August soll es in NRW für Grundschüler motorische Tests geben. Für dieses Projekt in zunächst 25 Kommunen haben sich gestern im Sportausschuss des Landes Vertreter von SPD und Grünen sowie CDU und FDP ausgesprochen und auf weitere Gespräche verständigt. Umsetzen sollen das Projekt federführend die Städte, zusammen mit den Schulen, dem Stadtsportbund und Vereinen. Die Kommunen können sich dafür bewerben und sollen selbst entscheiden, in welchem Schuljahr der Grundschule die Tests durchgeführt werden. Die Finanzierung tragen Land und Landessportbund. "Die Bewegungsarmut bei Kindern hat stark zugenommen, wir müssen dem entgegensteuern", sagt Rainer Bischoff, der schulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion. Es soll auch ein Bewegungskonzept und Förderprogramm geben. Der Test allein reiche nicht aus.

Das sieht auch Hubert Fortmeier so. Generell begrüße der Leiter der Josefschule in Krefeld einen Motorik-Test, er habe aber auch Bedenken: "Die Grundschüler brauchen mehr Bewegung, das steht außer Frage. Die eigentliche Frage aber ist doch: Was macht die Politik mit den zu erwartenden Ergebnissen?" An seiner Schule müssen die Kinder zwei Hallen benachbarter Schulen nutzen - die Belegzeiten sind begrenzt. Würde es als Konsequenz auf den Test eine engere Zusammenarbeit mit den Vereinen sowie neue Schwimm- und Sporthallen geben, wäre das wünschenswert. Doch daran zweifelt er. In vielen Stadtteilen seien die strukturellen Gegebenheiten kaum ausbaufähig.

Der motorische Test wurde am Forschungszentrum für den Schulsport und den Sport von Kindern und Jugendlichen Karlsruhe (FoSS) entwickelt und an einzelnen Schulen erprobt. An der Düsseldorfer Adolf-Klarenbach-Schule werden die Zweitklässler regelmäßig untersucht - von Studenten der Sporthochschule Köln. Mit teils ernüchternden Ergebnissen, wie Susanne Hartwig-Bock berichtet. "Es gibt einige sportlich talentierte Schüler, jedoch hat mehr als die Hälfte der Zweitklässler Schwierigkeiten bei motorischen Übungen."

Neben der Frage, wie die Politik mit den Ergebnissen der Tests umgehen will, stellt sich den Grundschulen eine weitere: Warum wird die Motorik der Grundschüler getestet, statt bereits in den Kindergärten präventiv tätig zu werden? "Viele Kinder sind ja in den Kitas schon auffällig und werden mit motorischen Defiziten eingeschult", sagt Peter Juretzko, kommissarischer Schulleiter der Grundschule Buscher-Holzweg in Krefeld.

Viele Grundschulen überprüfen bereits mit der Einschulung der Kinder deren Beweglichkeit und Geschick. An der Grundschule Buscher-Holzweg in Krefeld gibt es einen Einschulungsparcours, an der Annaschule in Mönchengladbach eine sportliche Schnitzeljagd, bei der die Schüler spielerisch einen Tisch decken, balancieren und Bälle fangen müssen. "Sehen wir Defizite, sprechen wir mit den Eltern und fragen bei den Kindergärten nach, ob es schon dort Auffälligkeiten gegeben hat", sagt Anja Terbeck, Leiterin der Annaschule.

Diese Zusammenarbeit müsse ausgebaut werden, statt mit einer Testsituation Druck auf die Kinder auszuüben.

Quelle: RP

Original-Link zum Artikel: http://www.rp-online.de/nrw/panorama/grundschueler-muessen-zum-fitness-tuev-aid-1.4222385

 

Zeitungsartikel "Projekt SPORTIF in Bottrop geht in die nächste Runde" der WAZ (19.03.14); WAZ; Quelle: http://www.derwesten.de
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Auch der Tag der Talente, eine Kooperation mit dem Bottroper Sportbund, gehört zum SPORTIF-Projekt. Foto: Birgit Schweizer

 

Bottrop. Beim Projekt SPORTIF in Bottrop werden in den kommenden Wochen in den Schulen sportmotorische Untersuchungen durchgeführt. Damit werden für jedes Schulkind individuelle Stärkenanalysen erstellt. Eltern erhalten außerdem Vorschläge für Spiel- und Übungsformen zur außerschulischen Förderung.

Seit 2010 läuft das Projekt SPORTIF (Sportmotorik. Individuelle Förderung) mit seinen vielfältigen Maßnahmen in den Bottroper Grundschulen und weiterführenden Schulen.

Jetzt geht das Projekt in die nächste Runde. Als Ansatzpunkt für eine gezielte sportmotorische Förderung wird in den zweiten und fünften Klassen der Bottroper Schulen ab Donnerstag, 20. März, bis zum 4. April, eine sportmotorische Stärkenanalyse durchgeführt.


Studententeams testen im Rahmen des Unterrichts vor Ort

„Bei diesem Projekt handelt es sich in der ersten Phase um eine sportmotorische Stärkenanalyse der Schülerinnen und Schüler, die in Zusammenarbeit mit der Stadt Bottrop, der Bezirksregierung Münster, der Universität Duisburg-Essen und dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen durchgeführt wird“, erläutert Michael Schön, der das Projekt zusammen mit Peter Schmidt (Sport- und Bäderbetrieb/Geschäftsführer Ausschuss für den Schulsport) leitet. Testleiter ist Dr. Dirk Hoffmann von der Universität Duisburg-Essen.

Rund 1800 Schülerinnen und Schüler der zehn weiterführenden Schulen, 21 Grundschulen und zwei Förderschulen nehmen an der Stärkeanalyse teil. Dabei testen geschulte Studententeams der Universität Duisburg-Essen unter der Leitung von Dr. Dirk Hoffmann testen im Rahmen des Unterrichts vor Ort. Jedes Kind erhält ein individuelles „Stärken-Profil“ über seine motorische Leistungsfähigkeit, und darüber hinaus erhalten die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten Vorschläge für Spiel- und Übungsformen zur außerschulischen Förderung in Papierform.


Positive Effekte auf Lernleistung
„Gezielte sportmotorische Förderung wird in unserer veränderten Bewegungswelt immer wichtiger, und wissenschaftliche Studien belegen positive Effekte auf Lernleistungen in anderen Fächern und das Sozialverhalten in der Schule“, weiß Michael Schön, der auch Berater im Schulsport der Bezirksregierung Münster ist. Schon seit 2010 werden an den Bottroper Grundschulen Stärkeanalysen durchgeführt. Der Sportmotorische Test für Nordrhein-Westfalen wurde von Experten an der Universität Karlsruhe entwickelt und wird vom Sportministerium NRW empfohlen und unterstützt. Bei der Untersuchung werden acht wissenschaftlich geprüfte und aussagekräftige Testaufgaben eingesetzt, die gezielt den motorischen Leistungsstand des Kindes feststellen können und den unterrichtenden Lehrkräften Ansatzpunkte für eine sportmotorische Förderung (Ausdauer, Haltung, Koordination, Wahrnehmung) liefern können.

„Die Teilnahme an der Stärken­analyse, die während der Unterrichtszeit durchgeführt wird, ist freiwillig. In den Jahren 2010, 2011, 2012 und 2013 haben jeweils mehr als 96 Prozent der Zweitklässler aus Grund- und Förderschulen an der Untersuchung teilgenommen“, berichtet Michael Schön.

Die Einzelergebnisse werden von der Universität Duisburg-Essen aufbereitet und nur den Schulen und Lehrkräften zur Verfügung gestellt. Das Gesamtergebnis der Schule wertet der Ausschuss für den Schulsport „verschlüsselt“ aus, um Aussagen über die sportmotorische Leistungsfähigkeit der Zweitklässler in Bottrop zu machen und in Zusammenhang mit der Sport- und Schulsportsituation zu setzen.

Quelle: WAZ
Original-Link zum Artikel: http://www.derwesten.de/sport/lokalsport/bottrop/projekt-sportif-in-bottrop-geht-in-die-naechste-runde-id9138716.html